Onkologische Pflege – Heft 1/2022 erschienen

Schwerpunktthema:

Gemeinsam gegen Fatigue

Durch die Covid-19-Pandemie ist Fatigue stark in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. So zeigt die Pandemie in überwältigendem Ausmaß neue Formen der Intensität sowie Kurz-, Mittel- und Langzeitformen der Fatigue auf. Die Onkologie ist mit ähnlichen Fatigue-Leiden vertraut. Die Cancer Related Fatigue (CRF) kann bereits mit der Krebsdiagnose auftreten und häufig während der Behandlungsphase zunehmen, insbesondere bei Kombinations- und Hochdosistherapien. Ihre Behandlung erfordert eine gute Zusammenarbeit aller beteiligten Disziplinen. Sämtlichen spezifischen Fatigue-Interventionen übergeordnet sind Information, Beratung und Schulung der Betroffenen. Entsprechend beschreibt Karl Reif in seinem Beitrag die Wichtigkeit des Wissens über die Fatigue. Antonia Pahl und Laurie Assenbaum gehen ausführlich auf Bewegung als heute wirksamste Methode zur Reduktion der krebsbedingten Fatigue ein. Jann Arends erläutert die Rolle der Ernährung und die Bedeutung der Kombination verschiedener Behandlungsansätze, da bisher keine spezifisch gegen Fatigue wirksamen Nahrungskomponenten gefunden werden konnten. Claudia Witt legt in ihrem Artikel zur integrativen Onkologie bei CRF die Grundsätze der integrativen Behandlung von Fatigue dar. Das interprofessionelle und interdisziplinäre Team, eine koordinierte Behandlung sowie die individuelle Patientenorientiertheit sind Pfeiler dieser Perspektive. Den Rahmen für die Schwerpunktbeiträge schafft Agnes Glaus mit ihrem einführenden Beitrag.

 

Auslese

Wie gewohnt greift die Rubrik „Auslese“ auch diesmal ganz unterschiedliche Themen auf. Zunächst geht es im Beitrag von Felix Sorge um die Therapie der oralen Mukositis mithilfe von Honig. Der Autor erläutert Grundlagen und Studienergebnisse zu diesem Behandlungsansatz. Mit der Rolle der Pflegekräfte in der Betreuung von Angehörigen sterbender Krebspatient*innen setzt sich Kristin Menges auseinander, die mit ihrer Arbeit letztes Jahr den KOK-Pflegepreis gewonnen hat. Einblick in die Entstehung und Inhalte der neuen S3-Leitline Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen gibt Stefanie Seeling. Gerade für die Pflege bietet die Leitlinie eine große Chance, da darin endlich die ausgewiesene Evidenz von Interventionen u. a. aus der klassischen Nuturheilkunde, den Entspannungstechniken oder der Anwendung von Phytotherapie zur Unterstützung der Schulmedizin berücksichtigt wird.

 

Fortbildung

Die Rubrik „Fortbildung“ widmet sich der Brachytherapie, einer Technik im Bereich der Strahlentherapie, bei der die Strahlung stark lokal appliziert wird. Claudia Schweizer und Vratislav Strnad erläutern die Grundlagen und Besonderheiten sowie die pflegerischen Anforderungen, die von Operationsassistenz über technisches Know-how bis hin zur Versorgung kurzzeitig voll pflegebedürftiger Betroffener mit allen internistischen Begleiterkrankungen reichen.