Schwerpunktthema:
Ambulante Therapien – Innovation und Nachhaltigkeit
Wichtige Phasen der Krebsbehandlung finden heute ganz selbstverständlich ambulant statt – in Klinikambulanzen oder spezialisierten Arztpraxen. Welche Entwicklungen sind hier zu verzeichnen, und wo gibt es noch Potenzial? Auf diese Fragen liefern unsere Schwerpunktbeiträge eine Reihe von Antworten. Roland Jusu Allieu vom Universitätsklinikum Münster erläutert, wie Advanced Practice Nurses (APNs) sinnvoll in die ambulante Therapie von Patient*innen mit kolorektalem Karzinom eingebunden werden können – unter anderem mit dem Ziel, die Versorgung vorausschauend und präventiv statt rein reaktiv zu gestalten. Auch Ulrike Mößner und Kolleginnen vom Universitätsklinikum Freiburg machen deutlich, welch große Ressource der Einsatz von APNs im ambulanten Setting bietet, wenn es beispielsweise um Versorgungskontinuität, Nebenwirkungsmanagement, nachhaltige Betreuung und evidenzbasierte Entwicklung geht. Matthias Naegele vom Universitätsspital Zürich stellt die Chemotherapie mittels hepato-arterieller Infusionspumpe (HAI-Pumpe) dar, die in spezialisierten Zentren bereits ambulant durchgeführt wird und Potenzial für eine breite Anwendung bietet – sofern das Team entsprechend ausgebildet ist und eine umfassende Patientenberatung gewährleistet werden kann. Wie eine antimikrobielle Therapie ambulant erfolgen kann, erläutern Martin Ringer und Kolleg*innen vom Universitätsspital Zürich am Beispiel des dortigen OPAT-Konzepts (Outpatient Parenteral Antimicrobial Therapie) – zunächst ein nichtonkologisches Projekt, das jedoch auch für die ambulante Onkologie interessante Anwendungsmöglichkeiten bietet. Der abschließende Schwerpunktbeitrag stammt von Monica Bergomi, Mitglied des Pflegesprechstunden-Teams am Universitätsspital Zürich, das täglich Pflegeberatung für ambulante onko- und hämatologische Patienten anbietet. Beziehung und Kontinuität sind wichtige „Stellschrauben“ in der Pflege-Patient-Beziehung, und die Autorin widmet sich der Frage, welchen Beitrag die Pflegenden in der ambulanten Versorgung hier leisten können.
Auslese
Die Rubrik „Auslese“ startet mit dem dritten und vorerst letzten Teil zur „Schreibwerkstatt für Pflegende“ von Gudrun Thielking-Wagner aus Potsdam. Ihr Beitrag zeigt Möglichkeiten und Techniken auf, wie Protokolle weniger zeitaufwendig, verständlich und auf das Wesentliche konzentriert geschrieben werden können. Corinna Trenker und Kolleg*innen aus Marburg geben eine Übersicht über Anwendungsgebiete des Ultraschalls bei onkologischen Patient*innen und weisen auf wichtige Indikationen der Untersuchungen und das periinterventionelle Management hin. Susanne Kelber widmet sich der Frage nach den Lebensplänen älterer Menschen mit nicht heilbarer Krebserkrankung, diesmal speziell zum Thema „Lebensqualität unter Daratumabtherapie“. Ihre Erkenntnisse basieren auf der Auswertung eines qualitativen Interviews mit einem Betroffenen. Den ersten Teil dieser Auswertung finden Sie in Heft 2/20.
Fortbildung
Bei längerfristigen onkologischen Therapien ist der Portkatheter nicht wegzudenken. Dabei stehen Haut und Portmembran vor vielfältigen Herausforderungen. Martin Löffler und Michael Csire aus Jena erläutern die Grundlagen der Portkatheter-Behandlung und nennen Maßnahmen zur Vorbeugung bzw. Erkennung von Komplikationen.
Dieser Beitrag wurde am 6. April 2021 eingestellt