4. KOK Jahreskongress

„Fort- und Weiterbildung in der onkologischen Pflege – wie, wozu und was dann?“ vom 05. – 06. September 2014 in Berlin

Unter dem Thema „Fort- und Weiterbildung in der onkologischen Pflege – wie, wozu und was dann?“ fand am 05.-06. September erneut der Jahreskongress der KOK in den ehrwürdigen Räumen der Brandenburgischen Akademie am Gendarmenmarkt in Berlin Mitte statt. Unser Bemühen um fachwissenschaftliche und interprofessionelle Diskussion stellten die zunehmende Professionalität der onkologischen Pflege erneut unter Beweis.
„Ihr Thema führt in die Zukunft“ betonte Dr. Johannes Bruns, der Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft, in seinem Grußwort. Er erwähnte kritisch, dass in  Veranstaltungen der Ärzteschaft, wenn es um Qualität und Wirtschaftlichkeit gehe, immer ein versteckter Honorardiskurs geführt werde. Fortbildung nach der Ausbildung werde oft zur Herausforderung. Bei unseren Veranstaltungen jedoch stehe Qualitätsentwicklung wirklich im Mittelpunkt. Es sei eine zentrale Aufgabe der DKG, den Durchdringungsgrad von Qualität in der Praxis zu fördern. Dabei spiele der Fokus der Pflegenden eine sehr wichtige Rolle.
Als Vertreter der Politik erwies uns Erwin Rüddel MdB, als Mitglied der CDU Fraktion im Gesundheitsausschuss seine Ehre. Er zeigte viel Verständnis für die Pflege, die unter den Umstrukturierungen des Gesundheitswesens in den letzten Jahren am meisten gelitten habe und versprach, dass die Regierung in dieser Legislaturperiode ernsthaft Verbesserungen im Pflegebereich auf der Agenda habe.

Pflegepreis 2014

kok_jahreskongress_2014_01Die Jury entschied sich in diesem Jahr unter den vielen interessanten eingereichten Arbeiten für den hervorragenden Beitrag von Corina Wunderlich aus Heilbronn zum Thema „Das Pflegeberatungsgespräch vor Chemotherapie“. Die mit Humor und Einfühlungsvermögen von Frau Wunderlich vorgeführte Darstellung einer nach ärztlichem Erstgespräch ratlosen Patientin wird allen Anwesenden unvergesslich bleiben. Besser hätte man das Anliegen ihrer Arbeit nicht veranschaulichen können! Anschließend stellte sie die Ergebnisse der Arbeit zu Grunde liegenden Patientenbefragung vor und konnte berichten, wie ihr ihre Arbeit dabei geholfen hatte ihre Vorgesetzten  von der Wichtigkeit diese Themas zu überzeugen.

Beiträge

Neben vielen anderen interessanten Beiträgen von Dozenten aus Fort- und Weiterbildung, Wissenschaft und Praxis durften wir Anita Margulies als eine der wichtigsten und erfahrensten Aktricen der europäischen onkologischen Pflege wieder begrüßen. Sie brachte uns auf den aktuellen Stand der Entwicklung und Implementierung der europäischen evidence-basierten Praxis-Guidelines.
Damit wir auch wissen „warum wir tun, was wir jeden Tag tun“ und ob das auch nachweisbar hilfreich für den Patienten sei, werden die Praxis-Guidlines entwickelt. Sie sollen nicht als Rezepte verstanden werden, sondern als verlässliche Orientierungshilfen für die Auswahl sinnvoller Interventionen. Es wird ein Ampelsystem in den PEPs integriert sein, mit dem man seine eigene gängige Praxis auf Tauglichkeit überprüfen kann.
Mit diesem Beitrag fand der Vortragsteil des Kongresses seinen würdigen Abschluss, da eine wissenschaftlich begründete evidence-basierte Praxis eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Professionalisierung der onkologischen Pflege in Deutschland und Europa darstellt.

[Angaben zu Links und Hinweis im ausführlichen Bericht des Magazins „Forum“ der DKG]

Matthias Dittrich, MScN 28.11.2014