31. Deutscher Krebskongress in Berlin – für die onkologische Pflege in Deutschland ein großer Erfolg

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Logo der DKG – Deutsche Krebsgesellschaft

Vom 19. bis 22. Februar 2014 fand der Deutsche Krebskongress (DKK) in Berlin statt. Unter dem Motto „Intelligente Konzepte in der Onkologie (iKon)“ haben sich die Veranstalter auf drei Herausforderungenkonzentriert, mit denen sich die Krebsmedizin (und Pflege) zurzeit beschäftigen: Individualisierung, Interdisziplinarität und Innovation. Zum ersten Mal fand der Kongress in Kooperation und unter der Schirmherrschaft zweier bedeutender Organisationen statt: der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe. Dieses Bündnis hat sich das Ziel „Gemeinsam wirken – Expertise bündeln“ gesetzt und dazu aufgerufen, sich interdisziplinär auszutauschen und sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen, hin zu einer optimalen, individualisierten und finanzierbaren Krebsmedizin. In der gut besuchten Eröffnungsveranstaltung standen deshalb die drei oben genannten Themenbereiche im Vordergrund. Der Kongresspräsident Prof. Dr. M. Hallek erläuterte anschaulich die Herausforderungen bei der Behandlung von Menschen mit Krebserkrankungen. Prof. Dr. W. Schmiegel für die DKG und Dr. F. Pleitgen für die DKH stellten die gemeinsamen Bemühungen beider Organisationen für eine zukunftsorientierte und individualisierte Krebstherapie in den Fokus ihrer Eröffnungsreden. Frau Widmann-Mauz, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Gesundheit, hielt eine von großem Beifall begleitete Rede, in der sie den TeilnehmerInnen die Schwerpunkte der Regierung vorstellte. Unter anderem will die Regierung einen Innovationsfond einrichten, um innovative Projekte zur Verbesserung der onkologischen Versorgung zu unterstützen. Sie machte deutlich: Jede Krebserkrankung steht für ein Einzelschicksal, dem individuell und fachkompetent begegnet werden muss. Besonders ist hervorzuheben, dass sie die einzige Rednerin der Eröffnungsveranstaltung war, die auch die Bedeutung der Pflege im Rahmen der onkologischen Versorgung hervorgehoben hat. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung nun ihre Versprechen wahr macht. Beim parlamentarischen Abend war auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe anwesend. Er betonte in seiner Rede die besondere Bedeutung der Pflege im interdisziplinären Kontext und versprach auch unserer Berufsgruppe eine entsprechende politische Unterstützung.

Die KOK auf dem 31. Deutschen Krebskongress

Zum ersten Mal fanden die Sitzungen der Pflege nicht mehr in einem separaten Programm statt, sondern waren ins wissenschaftliche Programm integriert. Insgesamt waren 1069 Pflegefachkräfte und Medizinische Fachangestellte zum DKK angemeldet. Gut 350 bis 400 Besucher nahmen jeweils an den Sitzungen mit diversen Schwerpunkthemen aus der onkologischen Pflege teil. Auch wenn die Verantwortlichen der KOK aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre einen noch größeren Saal organisiert hatten, warteten mitunter aufgrund der überfüllten Räume TeilnehmerInnen vergeblich auf Einlass. Symptommanagement, sektorenübergreifende Versorgung, orale Antitumortherapien, der ältere Patient in der Onkologie, Best of Oncology Familiy Health Care oder Best of Patientcentered Care waren nur einige Sitzungen, die im Raum Paris 2 einen sehr hohen Zulauf hatten. Gerade bei der völlig überfüllten Sitzung zur oralen Antitumortherapie wurde sehr deutlich, dass nicht nur Pflegende, sondern auch viele Ärzte und Vertreter der Pharmaindustrie großes Interesse an den Projekten der onkologischen Pflege hatten. In den insgesamt sechs Sitzungen der onkologischen Pflege referierten neben namhaften Pflegewissenschaftlern auch hochkompetente Pflegepraktiker. Ebenso kamen Patienten und Angehörige von Patienten zu Wort, die wiederholt die hohe Fachkompetenz und die gute professionelle Betreuung durch Pflegende in der Onkologie betonten. Ein besonderes Highlight war der Vortrag von Frau Anita Margulies aus der Schweiz. Sie ist vielen onkologisch Pflegenden nicht nur als Herausgeberin des Fachbuches „Onkologische Krankenpflege“ ein Begriff, sondern auch durch ihren europaweiten Einsatz für die Anerkennung der onkologische Pflege. In vielen Gesprächen rund um die Sitzungen wurde der KOK viel positive Resonanz für die gelungenen Veranstaltungen entgegengebracht. Vereinzelt wurde aber auch angemerkt, dass es zu wenige Veranstaltungen gab. Der KOK-Stand war dieses Jahr in der Kommunikationshalle sehr gut platziert, sodass es viele interessante Begegnungen gab. So konnten in den drei Tagen 12 neue Mitglieder geworben und auch für die Fachzeitschrift Onkologische Pflege neue Abonnenten gewonnen werden.

Bei Interesse erhalten Sie unter dkk.conference2web.com kostenlos Zugang zu allen Vorträgen und Posterpräsentationen.

Mitgliederversammlung, Neuwahl Vorstand und Beirat KOK

Wie üblich fand im Rahmen des DKK am 20. Februar 2014 die Mitgliederversammlung der KOK statt. Rund 60 Mitglieder nahmen an der Sitzung teil. Herr Wecht, stellvertretender Sprecher des KOK-Vorstands, begrüßte die Anwesenden. Frau Paradies, Sprecherin der KOK, präsentierte danach den Finanzbericht der KOK und einen Kurzbericht über die Arbeit der KOK der vergangenen zwei Jahre. Aktuell hat die KOK 1532 Mitglieder und ist damit eine der größten Arbeitsgruppen der DKG. Sie stellte das große ehrenamtliche Engagement der Vorstands- und Beiratsmitglieder in den Fokus ihrer Rede und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. Danach wurden der Vorstand und Beirat entlastet. Anschließend moderierte Frau Bodenmüller-Kroll – Gründungsmitglied der KOK vor 26 Jahren – die Wahl des Beirates und des Vorstandes. Zum ersten Mal wurde per Briefwahl gewählt. Zu Beginn der Wahlverkündung verabschiedete Frau Bodenmüller-Kroll die Mitglieder des Vorstands, Isolde Weisse (Stuttgart), und des Beirats, Christian Wylegalla (Freiburg) und Tobias Klein (Hamburg), die nicht mehr zur Wahl angetreten waren, und dankte ihnen für ihre konstruktive Mitarbeit. Frau Schäfer, Sprecherin der Wahlkommission (Frau Schäfer, Ulrike König und Earl May), verkündete dann das Wahlergebnis: Insgesamt wurden 410 Wahlzettel abgegeben, 409 konnten berücksichtigt werden. Mit großer Mehrheit wurde Kerstin Paradies (Hamburg) wieder in den Vorstand gewählt, ebenso Daniel Wecht (Marburg). Neu im Vorstand ist Ulrike Ritterbusch (Essen). Nach einer kurzen Besprechung verkündete dann der neu gewählte Vorstand, dass Frau Paradies auch weiterhin als Vorstandssprecherin die Belange der KOK vertreten wird. Im Anschluss wurde das Wahlergebnis des Beirats mitgeteilt. Mirko Laux wurde als einziges Beiratsmitglied wiedergewählt. Zudem wurden fünf neue Beiratsmitglieder gewählt, die nun gemeinsam mit dem Vorstand ihre Arbeit aufnehmen, siehe: KOK Vorstand und Beirat Alle gewählten Vorstände und Beiratsmitglieder nahmen die Wahl an. Nach der Wahl verabschiedete Frau Bodenmüller-Kroll Prof. Dr. Karl Reif (Bochum) und Uwe vom Hagen (Berlin), die nicht wiedergewählt wurden. Sie dankte beiden für ihr Engagement und wies darauf hin, dass beide, ebenso wie Herr Wylegalla und Herr Klein, für spezielle Aufgaben auch weiterhin für die KOK tätig sein können. Auf der Mitgliederversammlung stellte Herr Wylegalla den Mitgliedern kurz aktuelle Informationen zur Fachzeitschrift der KOK vor (zurzeit 410 Abonnenten). Er bedankte sich im Namen der Schriftleitung (Laux, Paradies, Wylegalla) bei Frau Dr. Glöggler vom Zuckschwerdt Verlag für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Unterstützung als Redaktionsleiterin. Frau Paradies beendete die Mitgliederversammlung und rief alle Mitglieder der KOK dazu auf, sich aktiv bei der Weiterentwicklung der onkologischen Pflege in Deutschland einzubringen. — Mirko Laux laux@kok-krebsgesellschaft.de

Informationen zu diesem und anderen Kongressen finden Sie auf hier auf unserer Website unter Termine