Schwerpunktthema:
Kopf-Hals-Tumoren
Bösartige Tumore im Kopf-Hals-Bereich zählen weltweit zu den zehn häufigsten Krebserkrankungen; allein in Deutschland sind zwischen 20.000 und 25.000 Neuerkrankungen pro Jahr zu verzeichnen – Tendenz steigend. Am weitesten verbreitet ist hier der Kehlkopfkrebs, der mithilfe einer Operation, mit Strahlen- und Chemotherapie behandelt werden kann.
Muss der Kehlkopf operativ komplett entfernt werden, ist eine künstliche Atemöffnung am Hals – ein Tracheostoma – nötig. In seinem Schwerpunktbeitrag über die Pflege von Patient:innen mit Tracheostomaanlagen berichtet das Team der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg mit Lisa Keller, André Doherr und Sandra Weidlich über Grundlagen, Unterschiede zwischen den Materialien und Kanülen sowie über seine Erfahrungen mit Hautpflege, Dekubitusprophylaxe und Sekretionsmanagement. Des Weiteren stellt das Team des Universitätsklinikums Freiburg ein 2021 selbst initiiertes Projekt vor, das multimethodisch auf eine klinikumsweite sichere und fachlich korrekte Versorgung tracheotomierter Patientinnen und Patienten zielt, um Gefährdungen in diesem Bereich zu vermeiden.
Tanja Sauer aus dem Marburger Epithetik Studio präsentiert ihre Arbeit mit aus Silikon gefertigten Epithesen, die vor allem im Gesichts-, aber auch im Halsbereich zum Einsatz kommen. Mithilfe von Epithesen werden Patient:innen rehabilitiert, deren Defekte aus unterschiedlichsten Gründen nicht operativ vollständig wiederhergestellt werden können. Der Beitrag erläutert die unterschiedlichen Perspektiven sowie den Umgang mit den individuell angefertigten Produkten und deren Pflege durch die Betroffenen.
Abschließend berichtet der Bundesverband Kehlkopf- und Kopf-Hals-Tumore e. V. über seine Entstehung und Geschichte sowie über seine Funktion als zentrale Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige.
Auslese
In der Rubrik „Auslese“ berichten Daniel Donner und Ulrike Reus über die „Novellierung der DKG-Empfehlungen für die onkologische Fachweiterbildung“. Marielle Drobny gibt einen Einblick in das Themengebiet „Freiwilliger Verzicht auf Essen und Trinken“, und Juliet Helling geht mit der „Akupressur“ auf einen Aspekt der begleitenden Behandlung onkologisch Erkrankter ein.
Fortbildung
Nachdem die ersten monoklonalen Antikörper (mAbs) Rituximab und Trastuzumab Anfang der 1990er-Jahre zu einem Paradigmenwechsel in der onkologischen Therapie führten, gab es neben der ungezielten, alle Körperzellen schädigenden Zytostatikatherapie nun Medikamente, die zielgerichtet an Rezeptoren der Tumorzellen binden und diese sehr selektiv zum Absterben bringen. Seither hat sich die Antikörpertherapie rasant weiterentwickelt und ist durch viele Innovationen zu sehr komplex geworden. Im Fortbildungsteil gibt Matthias Naegele ein Update zum aktuellen Stand beim Thema Antikörpertherapien.