Heft 4 | Dezember 2018

Heft 4 |Dezember 2018

Schwerpunktthema:

Ethik in der onkologischen Pflege

Worin besteht die Kunst des adäquaten Umgangs mit pflegebedürftigen Menschen? Dieser Frage gehen die Autorinnen und Autoren der Schwerpunkt-Beiträge in der aktuellen Ausgabe nach. Dabei setzen sie sich dabei sowohl mit individueller als auch mit institutioneller Verantwortung auseinander. Je nach professionellem Hintergrund nähern sie sich dem Begriff der Ethik im Allgemeinen und der Pflegeethik im Besonderen aus theoretischer oder aus praktischer Perspektive an, so dass sich ein breites Spektrum an Ansichten, Einsichten und Herangehensweisen ergibt.

Auslese

Die „Auslese“ startet mit einem Beitrag der AG Zertifizierung der KOK. Ihr Artikel zum Thema „Onkologische Pflegevisite und Fallbesprechung“ markiert gleichzeitig den Beginn einer neuen Reihe, in der die AG Zertifizierung in den nächsten Ausgaben in loser Reihenfolge verschiedene Schwerpunkte präsentieren wird. Des Weiteren stellen die Autorinnen und Autoren in dieser Rubrik ein Assessmentinstrument zur Erhebung der empfundenen Lebensqualität bei stationären onkologischen Pateinten – den Ulmer QLONQ – vor, informieren über orale Nebenwirkungen bei Radio-Chemotherpie, präsentieren eine qualitative Studie zur Motivation und Resilienz von onkologischen Fachpflegenden und fassen die Anforderungen der EU-Datenschutzgrundverordnung an Gesundheitseinrichtungen zusammen.
Fortbildung
In unserem Fortbildungsbeitrag steht diesmal die hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT) im Alter im Mittelpunkt. Die Autorinnen setzen sich mit den Chancen und Risiken dieser Therapieoption auseinander und fordern ein umfassendes interprofessionelles geriatrisches Assessment, das sowohl den physischen als auch den mentalen Status der Patienten erfasst.

Editor’s Choice

Wird Pflege als „Urmanifestation der Hilfe und Unterstützung“ verstanden, sind Pflege und Sorge untrennbar miteinander verbunden. Von dieser Annahme ausgehend versteht Professor Giovanni Maio, Inhaber des Lehrstuhls für Medizinethik am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin an der Universität Freiburg, die „Ethik der Sorge“ als innere Bereitschaft, sich auf die Unverwechselbarkeit des Patienten einzulassen. Gleichzeitig erfordert die Angewiesenheit des anderen seiner Ansicht nach eine persönliche Verantwortungsübernahme, die weit über die Gewährleistung von Grundrechten hinausgeht. Diese „Ermöglichung von Zwischenmenschlichkeit“ – die selbstverständlich gute institutionelle Rahmenbedingungen voraussetzt – bildet aus unserer Sicht die Grundlage für alle weiteren Überlegungen zum Thema „Ethik in der onkologischen Pflege“ in diesem Heft.