Schwerpunktthema:

Prostatakarzinom – der häufigste Krebs beim Mann

Prostatakrebs ist in Deutschland unter Männern die häufigste Krebserkrankung. Laut aktuellen Krebsregisterdaten werden etwa zwei Drittel der Tumoren in einem frühen Stadium entdeckt. Dabei kommt die Diagnose für die Betroffenen meist völlig unerwartet, und nicht immer stellt eine Operation die einzige Option dar. Entsprechend beleuchtet die Rubrik „Schwerpunkt“ das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven.

Zunächst befasst sich Stefan Zettl mit dem Thema der Körperbildstörungen bei Prostatakarzinom und den damit verbundenen Erektionsstörungen sowie dem Verlust der subjektiv empfundenen Männlichkeit. Weitere Beiträge widmen sich der prä- und postoperativen Versorgung, in der es diverse Angebote für eine verbesserte, patientenorientierte Beratung und Betreuung gibt. Dazu werden drei unterschiedliche pflegerische Rollen vorgestellt: Franziska Geese erläutert das Potenzial eines Advanced-Practice-Nurse (APN)-Angebots im Hinblick auf die Versorgungslücken bei Prostatakarzinom; Barbara Schilcher von der Vereinigung der Urotherapie e. V. am Universitätsklinikum Münster berichtet von den nichtinvasiven Therapiemöglichkeiten und der Begleitung von Betroffenen durch eine Urotherapeutin, und Claudia Leitner demonstriert am Beispiel einer möglichen „Prostata-Care-Nurse“ die Vorteile dieser Rolle für Kliniken in Deutschland. Abgerundet wird das Schwerpunktthema durch einen Artikel des Bundesverbands der Prostataselbsthilfe Bonn, in dem zwei Betroffene über ihre Erfahrungen nach erfolgten Operationen an der Prostata berichten. Bewusst wurden hier zwei unterschiedliche Positionen gewählt: Einer der beiden Betroffenen äußert sich sehr zufrieden mit seiner Entscheidung zur Prostata-OP; dass das nicht immer so ist und dass man Entscheidungen im Nachhinein auch bereuen kann, zeigt das zweite Statement.

Auslese

In der Rubrik „Auslese“ gibt Julia Passberger Einblicke in Wirkweise, Herstellung und Neben- sowie Wechselwirkungen von CBD und dessen Vor- und Nachteilen beim potenziellen in der Onkologie. Ihr Fazit: Vor allem in der palliativen komplementären Behandlung von onkologischen Patient:innen können Cannabinoide eine adäquate Unterstützung bei der Behandlung von Nebenwirkungen der Chemotherapie bieten.

Fortbildung

Die „Fortbildung“ ist dem großen Themengebiet der medikamentösen Therapien gewidmet, dieses Mal – passend zum Schwerpunkt – den antihormonellen Therapien: Mit einer Hormonentzugstherapie wird beim Prostatakarzinom der wachstumsfördernde Einfluss der männlichen Sexualhormone unterbunden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern. Ziel der Therapie ist ein Absenken des Serumtestosteronlevels ins Kastrationsniveau. Mirja Weyerts gibt einen umfassenden Überblick über das Thema.