Schwerpunktthema:

Herausforderungen in Krisenzeiten – wie geht es weiter?

Aktuell ziehen zahlreiche Krisen gleichzeitig unsere Aufmerksamkeit und Kräfte auf sich: Pandemie, Klimawandel, Naturkatastrophen, Versorgungsengpässe, Krieg in der unmittelbaren Nachbarschaft – jede einzelne mit Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit vieler Menschen. Daher kommen in diesem Heft nach einem einführenden Beitrag von Daniel Wecht Autor:innen mit Stellungnahmen, Sichtweisen und Vorschlägen zu Lösungsansätzen zu Wort.

Johan de Munter, Präsident der European Oncology Nursing Society (EONS), macht in seinem Statement darauf aufmerksam, dass in der gesamten EU Pflegnotstand herrscht, der das Abwandern der Pflegenden forciert. Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Claudia Moll (MdB) geht davon aus, dass die Instrumente zur Personalbemessung greifen, und hält die Stärkung der akademischen Ausbildung und der Fachweiterbildung für erforderlich. Katharina Weiss-Tuider von der Stiftung Gesunde Erde gibt einen Überblick, wo wir unseren Planeten überall verletzen, und gibt Impulse für einen fürsorglicheren Umgang mit unserer Erde. Die LinkedIn-Bloggerin Miriam Moser erläutert das Konzept der Disaster Nurse, das in den USA entstanden ist und auch in Europa zunehmend an Bedeutung gewinnt. Der Beitrag zum Neubau des Klinikums Frankfurt Höchst stellt ein zukunftsweisendes Konzept vor, mit intelligenten baulichen Maßnahmen Patient:innen und Personal gute klimatischen Bedingungen zu bieten und gleichzeitig das Klima zu schützen. Abschließend setzen sich Thomas Seufferlein, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, Georg Isbary von der Roche Pharma AG sowie die Deutschen Gesellschaft für Onkologische Pharmazie (DGOP) in ihren Statements mit Versorgungsengpässen in der Onkologie auseinander.

Auslese

In der Rubrik „Auslese“ stellt der Gewinner des KOK-Pflegepreises Christoph Kokoschka die Frage nach dem Stellenwert von Spiritualität im onkologischen Pflegeprozess. Er betont den hohen Wert einer pflegerischen Haltung, die gekennzeichnet ist durch Begegnungen auf Augenhöhe und ein „Sich-in-Dienst-nehmen-lassen“. Im Anschluss gehen Aleksandra Trojan und Johannes Bösche der Frage nach, welche pflegerische Beratung Betroffene nach einer allogenen Stammzelltransplantation benötigen.

Fortbildung

Die Rubrik „Fortbildung“ widmet sich dem Thema „COVID-19 und Krebs“. Bernhard Wörmann von der Charité Universitätsmedizin Berlin erläutert Maßnahmen zur Verhinderung schwerer Verläufe von COVID-19 bei Patient:innen mit aktiven Krebserkrankungen, darunter die besondere Achtsamkeit für Hygienemaßnahmen, die Schutzimpfung inkl. Auffrischimpfung (Booster) und der frühzeitige Einsatz von Virostatika bei nachgewiesener symptomatischer Infektion.