Heft 4 | Dezember 2024

Schwerpunktthema:

CAR-T-Zell-Therapie – Willkommen in der Zukunft

Die CAR-T-Zell-Therapie gilt als eine der größten Innovationen der letzten Jahre. Sie hat das Potenzial, die Behandlung von B-Zell-Neoplasien revolutionär zu verändern und den Patientinnen und Patienten neue Überlebenschancen zu eröffnen. Doch die Entwicklung steht noch am Anfang, und die Möglichkeiten, die diese Therapie für die Onkologie und darüber hinaus für andere Erkrankungsfelder bietet, sind vielversprechend. Besonders spannend ist, dass bereits ein Viertel aller CAR-T-Studien auf den Bereich der soliden Tumoren, wie Neuroblastome, abzielen. Auch Autoimmunerkrankungen könnten bald von dieser Technologie profitieren.

Unser Heftschwerpunkt greift die vielfältigen Aspekte dieser neuen Therapie auf – von den klinischen Herausforderungen bis hin zu den praktischen Erfahrungen in der Pflege. Dabei stehen sowohl die Auswirkungen auf die Patientinnen und Patienten als auch die damit verbundenen therapeutischen Möglichkeiten im Mittelpunkt. So beschäftigen sich Verena Leinemann und Laura Scheunemann ihren Artikeln mit den Erfahrungen von Patientinnen und Patienten, die sich einer CAR-T-Zell-Therapie unterziehen, und den damit verbundenen Nebenwirkungen wie dem Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) und dem Immuneffektorzell-assoziierten Neurotoxizitätssyndrom (ICANS). Juan David Peter beschreibt die spezifische Pflege von Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation und stellt das ICE-Assessment vor, das zur Früherkennung von ICANS eingesetzt wird. In einem innovativen Projekt erläutert Cameron Rizzi im Anschluss den Einsatz basaler Stimulation zur Unterstützung von Patientinnen und Patienten mit schweren ICANS-Verläufen. Abschließend geht Matthias Naegele im Interview mit Daniel Kisielewski der Frage nach, wie die Advanced Nursing Practice die Versorgung von CAR-T-Patienten verbessern kann.

Auslese

Tina Kowalke gewährt einen Einblick in die Transplantationsstation, einen der zentralen Orte, an denen CAR-T-Zell-Therapien durchgeführt werden. Fleur De Nitto hat das Symptom der Polyneuropathie bei CAR-T-Patienten nochmal umfassend aufgearbeitet.

Fortbildung

In der Rubrik „Fortbildung“ wird, wie schon in der „Auslese“, das Schwerpunktthema fortgeführt: Nicole Krätzer und Clemens Müller-Naendrup erläutern die Bedeutung der bispezifischen Antikörper als „kleine Geschwister“ der CAR-T-Zell-Therapie und deren Anwendung.

In KOKpalliativ veranschaulichen Bettina Strippling und Katrin Bangha vor dem Hintergrund der gesetzlichen Regelungen im PflBG zu den Vorbehaltsaufgaben zentrale Aspekte des Pflegeprozesses, der Pflegediagnostik und -dokumentation aus palliativpflegerischer Perspektive.

Außerdem gibt es neben den üblichen Medikamenten- und Studienbeiträgen in KOKpedia in diesem Heft eine Neuerung: In der künftig einmal jährlich erscheinenden Reihe KOKpedia DGOP berichtet Annette Freidank für die Deutsche Gesellschaft für Onkologische Pharmazie (DGOP) über aktuelle Entwicklungen in der Tumortherapie aus Sicht der Apothekerinnen und Apotheker.