Heft 3 | September 2024

Schwerpunktthema:

Multiples Myelom – früher akut, jetzt chronisch

Noch vor 25 Jahren war das Multiple Myelom eine Erkrankung mit wenig therapeutischen Interventionen, entsprechend kurz war die Überlebenszeit der Betroffenen. Dank des medizinischen Fortschritts sind die Behandlungsmöglichkeiten mittlerweile deutlich besser und das Myelom hat sich zur chronischen Erkrankung entwickelt. Der Heftschwerpunkt befasst sich eingehend mit dem Myelom und beleuchten den komplexen therapeutischen und diagnostischen Verlauf sowie spezielle pflegerische Aspekte, die sich während der Therapie ergeben.

Laura Gengenbach und Monika Engelhardt stellen in ihrem Beitrag detailliert die Möglichkeiten an therapeutischen und diagnostischen Maßnahmen beim Multiplen Myelom vor. Martin Neumann befasst sich mit gezielten pflegerischen Interventionen für Myelom-Betroffene und beschreibt die Dynamik und Komplexität der Veränderungen im Krankheitsverlauf. In seinem persönlichen Erfahrungsbericht schildert Klaus Eisenbeisz, Vorsitzender von Myelom Online e.V., die Erkrankung eindrucksvoll aus Patientenperspektive und gibt einen tiefen Einblick in die Gefühle und Erfahrungen. Das integrative Review von Janique Rickenbach, Antje Koller, Eleonore Baum hebt die Bedeutung körperlicher Aktivität für Menschen mit Multiplem Myelom hervor und erläutert Faktoren, die sich positiv auf den Therapie- und Krankheitsverlauf auswirken können. Philipp Poxleitner thematisiert die potenziellen Nebenwirkungen einer antiresorptiven Therapie, insbesondere die Gefahr einer Kiefernekrose, und führt hierzu ganz spezielle therapeutische Aspekte sowie präventive Maßnahmen auf. 

Auslese

Sandra Nobmann und Corinna Petersen-Ewert berichten in einer systematischen Übersichtsarbeit von der Schlüsselrolle der Pflegenden bei der Durchführung konkreter Interventionen bei Frauen, die sich einer Brustoperation unterziehen müssen. Lisa Kramer stellt in ihrem Beitrag zu Disstress und Coping bei protektiver Isolation die Ergebnisse einer empirischen Befragung von hämatoonkologisch erkrankten Patient_innen während der Neutropenie vor und gibt wichtige Einblicke in die Wahrnehmung von Stressoren und zur Annahme von unterstützenden Interventionen.

Fortbildung

Das Multiple Myleom führt zu einer immunologischen Dysfunktion mit einem führenden sekundären Antikörpermangelsyndrom. Rezidivierende Infekte können durch eine zyklische Immunglobulinsubstitution in Häufigkeit und Schwere reduziert werden. Zur Verfügung stehen intravenöse oder subkutane Applikationen mit vergleichbarer Effektivität. Eine sorgfältige Indikationsstellung ist ebenso wie die individuelle Dosierung und Überwachung entscheidend für den Erfolg und sicheren Einsatz dieser Therapieoption. Nicole Krätzer und Clemens Müller-Naendrup widmen sich in ihrem Beitrag den polyvalenten Immunglobulinsubstitutionen beim Multiplen Myelom und zentralen Aspekten, die dabei zu beachten sind.