Schwerpunktthema:

Pflegekompetenz in der Onkologie – patientenorientiert und reflektiert

Pflegekompetenz kommt auf drei Ebenen zur Geltung. Zu allererst ganz unmittelbar in der direkten persönlichen Interaktion mit zu pflegenden Menschen. Auf einer mittleren Ebene fördern Konzepte, gute Organisation und die Zusammenarbeit mit den übrigen Berufsgruppen Behandlungserfolge, Wohlbefinden und die Sicherheit unserer Patientinnen. Auf nationaler Ebene bringen einige Kolleginnen ihre Pflegeexpertise bei der Entwicklung evidenzbasierter Leitlinien oder Expertenstandards ein. So auch unsere Autorin Monica Girardi als Mitglied einer Expertengruppe bei der Novellierung des Expertenstandards Schmerzmanagement in der Pflege 2020. Zusammen mit Ruth Boche lässt sie uns an den Veränderungen und Neuerungen teilhaben.

Janus Schmidtke schärft in seinem Beitrag „Sichere Zytostatikaapplikation im Krankenhaus“ unser Bewusstsein dafür, dass von Chemotherapeutika für Patienten und Personal ernst zu nehmende Risiken ausgehen können, und gibt Anregungen für eine organisierte und gewissenhafte Arbeitsweise.

Rund um die onkologische Rehabilitation mit ihrem ganzheitlichen Ansatz sind die Aufgaben der Pflege vielfältiger, als wir aus einer Außenperspektive ahnen. Georgia Schilling gibt einen Einblick in dieses Fachgebiet, das Patienten die Rückkehr ins Leben oder an den Arbeitsplatz erleichtert oder ermöglicht.

Irène Bachmann-Mettler beleuchtet die Strategien und Themen der Onkologiepflege Schweiz, die Entwicklung von Qualitätskriterien für die onkologische Pflege voranzubringen. Vor vergleichbaren Herausforderungen steht auch die deutsche onkologische Pflege, nämlich pflegesensitive Ergebniskriterien und Qualitätsindikatoren zu entwickeln.

 

Auslese

In der Rubrik Auslese werden in zwei Beiträgen Aspekte des Symptommanagements aufgegriffen. Céline Burgun widmet sich am Beispiel der ESAS grundlegend wie speziell dem Assessment im Symptommanagement. Sie reflektiert sorgsam den Nutzen des Instruments in Anbetracht seiner Schwächen und schließt sich Empfehlungen an, die ESAS im Bereich der Onkologie und Palliative Care dennoch zu nutzen. Katrin Bangha erläutert die Tumorkachexie in Verbindung mit dem Pankreaskarzinom. Ausfühlich geht sie auf ihre Einschätzung und Bewertung ein und zeigt ernährungsbezogene Interventionen durch Diätassistentinnen auf. In einem dritten Beitrag stellt Carsten Witte das Zentrum für Strahlentherapie in Freiburg mit seinem ganzheitlichen Therapie- und Betreuungsansatz vor.

 

Fortbildung

Der Einsatz von partiell implantierten zentralvenösen Kathetern dient der regelmäßigen Verabreichung von wichtigen Medikamenten, von parenteraler Ernährung oder Blutprodukten bei schwer kranken Patienten ohne die Notwendigkeit eines stationären Krankenhausaufenthalts. Wie Portkatheter sind Broviac- und Hickman-Katheter aus der ambulanten Versorgung nicht wegzudenken. Michael Csire stellt Broviac- und Hickman-Katheter und ihre Handhabung vor und erläutert, wie sie auch Kindern und onkologischen Patienten mit starker Immunsuppression eine umfangreiche ambulante Behandlung ermöglichen.